EX-IN (experienced involvement) – ursprünglich ein Pilotprojekt der EU – ist eine einjährige Fortbildung, die Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung zu Genesungsbegleitern ausbildet.
Im Wesentlichen geht es darum, die gestellten Diagnosen zu entmachten und die Erfahrungen mit der eigenen Erkrankung als Erfahrungsschatz zu begreifen. Vorallem bei Psychosen, aber auch anderen (Ver-)Störungen geht die Lehrmeinung wieder vermehrt davon aus, dass es sich um eine „genetisch bedingte, sinnlose, nur durch lebenslange Neuroleptika-Einnahme zu stoppende Hirnstoffwechselstörung“ handelt. Diese Theorie verbaut die Sicht auf den Zusammenhang zwischen der Erkrankung und vorausgegangenen Lebenskrisen.
Die Fortbildung lenkt den Blick auf diese Sinnzusammenhänge und regt darüberhinaus an, sich bewusst zu machen, was zur Gesundung beiträgt. Sie informiert über unterschiedliche psychiatrische Diagnosen und Hilfesysteme. Ebenso vermittelt sie, den eigenen Horizont zu erweitern und die Sichtweisen von Angehörigen und Profis einzubeziehen.
Von sich und seinen Störungen absehen zu können, ist Voraussetzung, um als Genesungsbegleiter zu arbeiten. Die Begegnung mit einem Menschen, der seine existenziellen Krisen überwunden und einen Platz im Leben gefunden hat, macht Hoffnung und Mut.
Die Einbeziehung des Erfahrungswissens von Betroffenen in die psychiatrische Versorgung ist ein wesentlicher Baustein für eine menschlichere Psychiatrie.
Psychiatrie-Erfahrene können bei der Dorothea-Buck-Stiftung einen Antrag auf einen Zuschuss für die Teilnahme an dieser Fortbildung stellen. Der Vorstand entscheidet auf Empfehlung des Beirates und nach den finanziellen Möglichkeiten.
Den Beirat bilden…
Dorothea Buck
Alexandra Pohlmeier
Gwen Schulz